Beitrag aus der Mitteldeutschen Zeitung |
SaalekreisStadtumbau als Bürger-Spektakel
VON HANS-ERDMANN GRINGER,
12.09.10, 19:09h, aktualisiert 12.09.10, 20:12h
Ein Blick in die Zukunft der Domstadt: Die Mädchen von TanzArt
Merseburg wagen ihn schon, begleitet von vielen Einwohnern. (FOTO:
PETER WÖLK)
MERSEBURG/MZ. Zwölf Millionen Euro wurden in den vergangenen Jahren im Rahmen der Internationale Bauausstellung 2010 (Iba) in Merseburg aufgewendet. Fünf Millionen davon brachten allein private Investoren auf, wie Oberbürgermeister Jens Bühligen (CDU) am Samstag beim Abschluss der Iba verkünden konnte. Bei dem festlichen Spektakel wurde die Innenstadt zur bunten Bühne: Ein multimedialer Stadtspaziergang, dem sich viele Einwohner anschlossen, führte am Vormittag quer durch Merseburgs Zentrum. Beginnend von der Mühleninsel ging es über die Neumarktbrücke und den Abschnitten Tiefer Keller, Obere Burgstraße und Domstraße bis zum Domplatz. Rund 250 Merseburger und Gäste verfolgten das bunte Treiben an den Stationen. Dort setzten sich insgesamt mehr als 200 Mitwirkende, Chöre, Orchester, Mimen, bei Musik, Tanz, Lesungen und Schauspiel gekonnt in Szene und ernteten immer wieder Applaus, wie die Theatergruppe des Domgymnasiums. Auch der OB und Stadträte flanierten bei herrlichstem Wetter mit. Der Städtische Musikverein hatte die Inszenierung, die von dem Halleschen Schauspieler Tom Wolter konzipiert worden war, um 10 Uhr eingeläutet. Auf der Mühleninsel entstehen im Rahmen der Iba neben einem Hostel und einem Wasserkraftwerk ein Vereinshaus und Bereiche fürs Wohnen. Auf der Neumarktbrücke zeigte die Tanzgruppe Merseburg-Meuschau eine Zeitreise vom Barock bis in die Gegenwart. Vorbei an der Treppe zum Domplatz, wo weitere Tanz-Akteure "erweckt" wurden, ging es zum Kunsthaus "Tiefer Keller". Hier stieß Landesbauminister Karl-Heinz Daehre (CDU) hinzu, der eine Kapsel mit Dokumenten, darunter eine MZ-Ausgabe, als Grundstein für den Erweiterungsbau des Kunsthauses versenkte. Das Projekt wir auch im Rahmen der Iba bis April 2011 realisiert. Weiter ging es zur Oberen Burgstraße, wo "Erweckungsszenarien" in dem Bereich der dort leerstehenden Häuser zelebriert wurden. So las der Schriftsteller Nils Wiesner hier Hexengeschichten aus einer der Fensterhöhlen. Die Interessengemeinschaft "Gemeinsam Wohnen und Leben" um Elke Eglinski, die 25 Mitglieder hat, öffnete symbolisch ein Tor, um auf ihre Pläne aufmerksam zu machen, und die Damen sangen "Wir warten, wir warten, wann wird der Umbau starten?". In den Hausnummern 1, 3 und 5 sollten schon im Sommer die Arbeiten beginnen. Nun hofft man auf den Herbst als Starttermin, denn in einem Jahr sollen hier 20 Wohnungen als Alternative zum Altersheim bezugsfertig sein. Weiter ging es in die Domstraße, wo es turbulent wurde. Mädchen und Jungen der Grundschule in West zeigten ein Ritterabenteuer, in dem ein Stück Zucker die Hauptrolle spielte, die elfjährige Laura Eichler lehrte den Erwachsen am Domcafé auf der Schulbank das Abc und ein Dorfschulze machte auf seine Nöte aufmerksam. Das Quartett "Bene Vovale" aus Halle trällerte "Wochenend' und Sonnenschein", der "Tanzzauber" rockte ritterlich auf der Straße, daneben die "Vorzeigejungs" in der Sitte-Galerie und Bürgermeisterin Barbara Kaaden ließ sich von der Feuerwehr vom Krummen Tor retten. Zum Abschluss gab es auf dem Domplatz noch eine Überraschung. Bauminister Daehre überreichte den Stadtoberen einen Bewilligungsbescheid über 900 000 Euro. Das Geld soll der Stadtsanierung zugute kommen. Die Landesregierung vergesse Merseburg nicht, betonte der Minister. |
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